Nedderdüütsche Spooren ut de Geschicht gifft dat masse. Maak di op de Söök mit plattdüütsche Texten ut negen Johrhunnerten. De INS-Presse schrifft: Im Mittelalter sprachen die Menschen in Norddeutschland Niederdeutsch. Und sie schrieben es auch: in der kaufmännischen Buchführung ebenso wie in den Kirchenordnungen, in Werbebroschüren für Bücher oder in Protokollen von Hexenprozessen. Rechtzeitig zur Plattdeutschen Buchmesse ist jetzt ein Werk erschienen, das diese Vielfalt eindrucksvoll abbildet: „Spuren der Vergangenheit für die Gegenwart“. Insgesamt hundert Texte aus der Zeit vom 9. bis zum 17. Jahrhundert haben die Sprachwissenschaftler Jürgen Meier und Dieter Möhn zusammengetragen, um Einblicke in den Kosmos mittelalterlicher Lebensverhältnisse und Denkweisen zu geben. Den Zugang zu den alten Dokumenten erleichtern ergänzende Ausführungen, etwa zur Entstehungsgeschichte, zu den jeweiligen Inhalten oder auch zu den sprachlichen Besonderheiten. Die eigentliche Erschließung der Texte bleibt dabei den Lesern überlassen – eine Übersetzung wird nicht geliefert. Für all diejenigen, die sich auf die sprachlichen Herausforderungen einlassen, gibt es dabei viel zu entdecken. Vor allem die jüngeren Texte bereiten nur wenig Mühe, und einige erscheinen in ihren Themen durchaus modern. Wie etwa die mittelalterliche Version des Knigge „Van Kunst der Leeue“, in der beschrieben wird, „wo men sick holden schal, na dem men ein Leef gewunnen hefft, vnd mit er vp ener Hochtydt, Vorlöffnüsse edder Gasterey is“. (INS-Presse) ISBN 978-3-7963-0380-7 Leer: Schuster Verlag 2008, 412 S.