Wer aanmal aanen echten Hannoveraner reden gehört hat, der waaß, dass das Unsinn is von wegen dass die Hannoveraner das beste Hochdeutsch sprechen. Hier wird über den s-pitzen S-taan gestolpert, was das Zeug hält und das „ei“ ist zum verlängerten „a“ verkommen. In diesem herrlichen missingschen Stadtdialekt hat Renate Heine 21 Telefonate verschriftlicht: Lilos Kommentare zum Welt-, Familien- und Stadtgeschehen finden nur dadurch ein Ende, dass ihr Mann nach Haus kommt, die Milch überkocht oder ähnliches. Ihre Freundin Tina, Opfer von Lilos Redeschwall wird, kommt – ein beredtes Beispiel weiblicher Gesprächskultur – gar nicht vor. Ist aber auch nicht nötig, denn die knappe Zeit am Telefon versteht Lilo durchaus allein und für den Zuhörer – oder Leser – gewinnbringend auszufüllen. Ob sie über „queesige Brassenköpp“, den Golfkrieg, über moderne Kommunikation oder rassistische ungewaschene Männer plaudert: Trotz ihres kantigen Wesens hat sie ihr Herz am richtigen Fleck. Eine Hommage an Hannover und seine Sprache!
Tschöh!
Broschur.
Peine: Ostfalia Verlag 1991, 74 S.