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Plattschnacker-Doku mit Video-Interviews

Wat, de kann Platt?

Selbstzeugnisse, Geschichten und Gedichte aus dem Münsterland und dem Osnabrücker Land

Lensing, Helmut (Rg.) / Spannhoff, Christof (Rg.) / Robben, Bernd (Rg.)

Seit Jahrzehnten wird der Niedergang des Plattdeutschen in Nordwestdeutschland beschworen. Und doch ist die regionale Mundart immer noch nicht tot. Allerdings gehören ihre aktiven Sprecherinnen und Sprecher zumeist der Generation 50+ an. Doch woran liegt das eigentlich? Dieser spannenden Frage geht das neue Buch „Wat, de kann Platt?“ nach, das im Herbst 2021 auf den Markt kommen wird. Der reich illustrierte und ansprechend gestaltete Band versammelt gut 90 Autoren, die ihre Erfahrungen mit der niederdeutschen Sprache zum Ausdruck bringen. Darunter sind bekannte Größen der Plattdeutsch-Szene aus dem Münsterland und dem Osnabrücker Land. Aber auch Menschen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen – von der gestandenen Bäuerin bis zur langjährigen Pflegekraft in der Demenzbetreuung, vom weitgereisten Flugkapitän bis zum erfolgreichen Unternehmer, denen man nicht unbedingt ansieht oder zutrauen würde, dass sie Plattdeutsch sprechen, schreiben oder verstehen – berichten über ihre persönliche Beziehung zu dieser Sprache. So haben etwa Dr. Bernard Krone, Senior-Chef der Bernard Krone Holding SE & Co. KG in Spelle, und Hermann Paus, Gründer der gleichnamigen Maschinenfabrik in Emsbüren, einen Beitrag über die hilfreiche Funktion von Plattdeutsch in der (Land-)Maschinenbranche verfasst, ebenso der aus dem Emsland stammende Osnabrücker Domkapitular Alfons Strodt über seine Erfahrungen über Plattdeutsch auch in der Kirche.

Daher erklärt sich auch die Frage im Titel des Sammelbandes: Wat, de kann Platt? Neben persönlichen Erinnerungen und Erlebnissen kommt zudem die fachliche Seite u.a. mit den Professoren Hermann Niebaum (Osnabrück) und Ludger Kremer (Westmünsterland) sowie Dr. Markus Denkler (Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens) zu Wort. Aber keine Angst! Zu wissenschaftlich geht es dabei durchaus nicht zu. Die humorvollen, aber auch nachdenklichen Beiträge, die sowohl in Hoch- und Niederdeutsch geschrieben sind, werden durch plattdeutsche Lieder, Döhnekes und Gedichte ergänzt. Das Werk richtet sich somit sowohl an urig Plattdeutschsprechende als auch an Leserinnen und Leser, die in der Sprache nicht so sehr beheimatet, dennoch an ihr interessiert sind. Und das Buch weist noch eine weitere Besonderheit auf: Viele Beiträge sind mit einem sogenannten QR-Code verknüpft, der zu längeren und kürzeren Video-Interviews im Internet führt. Hier kann man sich etwa staunend davon überzeugen, wie gut der in Waterloo (Iowa/USA) geborene und aufgewachsene Alan Harms das Plattdeutsche beherrscht und wie es eigentlich dazu kommt, dass ein Amerikaner Niederdeutsch spricht.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Helmut Lensing/Bernd Robben/Christof Spannhoff: Een paar Wüörde vörwech 12

Einführung

Markus Denkler: Plattdeutsch zwischen Papenburg und Hamm 59

Christof Spannhoff: Platt – ein Auf und Ab 206

Bernd Robben: Use moije Platt – bliv doar noch wat? – Sprachwandel und Schwund der plattdeutschen Sprache 26

Selbstzeugnisse

Anonyma: Lange schambesetzt, heute sozial wichtig 118

Christof Austermann: Moin moin Siri! 71

Rudolf Averbeck: Der Anstoß 98

Werner Beermann: Platt im Stahlwerk 244

Christa Berning: Lieber Mann oder lieber Frau – in einer damals noch weitgehend plattdeutschen Zeit 120

Alfons Bietmann: Junge, wenn watt mäcks, dann moss dat guat maken! 317

Edmund Bischoff: Wat dän enen sien Uul, is dän ännern sein Nachtigoal – Das Münsterländer Platt – eine sehr bildhafte Sprache 156

Josef Bröker: Zuzug als Faktor des Niedergangs der plattdeutschen Sprache 264

Marcus Bruns: Deutsch oder Englisch? – Platt! 267

Franz Buitmann: Dat Museum in’t Klauster Bessenbrügge 369

Georg Bügener: Das Sterben des Plattdeutschen ist „geistige Verarmung“ 260

Georg Bühren: Das Glück der zweiten Sprache 65

Rainer Drewes: Mein Weg zum Plattdeutschen 366

Rainer Drewes: De Straten geiht liekut – Zum literarischen Werk von Heinz von der Wall 250

Klaus Dreyer: Plattdeutsches Erweckungserlebnis „Brasilien“ 203

Franz-Josef Eilting: Nienkiärkske Wind – Erinnerungen ans Münsterländer Platt 112

Andreas Eiynck: Plattdeutsch im Münsterland – ein Epilog 187

Nikolaus Evers: Zur plattdeutschen Familie zu gehören, ist uns eine Ehre 364

Anne Fink: Dat du min Leevsten büst oder: Mit Platt kommt man eben doch weit! 222

Franz Greiwe: Plattdeutsch: Erinnerungen, Erfahrungen, Betrachtungen 216

Hubert Große Börger: Van Dunsewammes un Schabbelünter – Plattdeutsch ist eine ausdrucksstarke Sprache 86

Anneliese Harde: Dat is up‘n Lanne de schöinste Tied, wenn’t no Äppel und Biär‘n rüch bräid un wied! 104

Alan Harms: Platt als „lingua franca“ – in den USA 275

Christof Helming: Plattdeutsch ist wie Fahrradfahren ... 90

Martha Herkenhoff: Schwierigkeiten mit der plattdeutschen Sprache 238

Robert Herkenhoff: Met de Biärglüe up Platt upwassen 178

Hartmut Heyl/Rolf Westheider: Platt als späte Entdeckung, Platt als Lebensbegleiter – Zwei Geschichten, die zusammenführten 192

Christel Höink: Plattdeutsch: Sprache der Eltern, Kindheit und Heimat 161

Jonas Honekamp: Platt – Blaus ene olle Spraok? 57

Hans Hopmann: Gute Noten für das Plattdeutsche 258

Manfred Hugo: Wat es bie mi hangen blieben bet vandage van mien Plattdütsk? 169

Klaus-Werner Kahl: Plattdeutsch hat Zukunft! 127

Anja Karliczek: Plattdeutsch schafft Vertrauen! 324

Wilhelm Kienemann: Kostolany und „Geld regeert de Welt“ 270

Roswitha Kistner: Plattdeutsch als Türöffner bei demenziell Erkrankten 184

Verena Kleymann: Von Kindheitserinnerungen zur Wissenschaft 196

Peter Kossen: Domaols un vandaoge – hebbt sick de Tieden groot ännert? 124

Hermann Kövener: Mein großes Anliegen: Plattdeutsch erhalten 303

Ludger Kremer: Grenzmundarten – der Blick von der Seitenlinie 134

Bernard Krone: Platt schlitt ut! 174

Kornelia Kumpmann: Plattdeutsches Engagement – De Mönsterlänner Meersken 51

Helmut Lensing: Plattdeutsch als Brücke zu den Niederlanden 138

Otto Lohle: Rock un Pop up Platt? 227

Elisabeth Mardorf: Plattdeutsch aktiv und passiv 165

Günter Kasper Neuer: Gao anne Siet, dumme Jung! 23

Hermann Niebaum: Aus anderer Perspektive ... 19

Bernd Niehenke: Ton in Ton – zwei Kunstrichtungen in Kombination 325

Interview mit Jürgen Eberhard Niewedde, Vorsitzender des Heimatbundes Osnabrücker Land 330

Hermann Paus: Firmengründung mit sechs Worten 343

Josef Pieper: Van nix kümp nix 340

Ludger Plugge: Viel Freude und ein positives Feedback 352

Otto Pötter: Platt is fien un nich bloß aolt 47

Friedrich Prigge: En „Hund“ hä wi nich – en Rüen hä wi! 54

Marion Pumpe/Barbara Untiedt/Rolf Nettebrock: De „Dröget Schnüffelkens“ mäk mannig veel Theoater 212

Ludger Quiter: Wat, de kann Platt? 171

Bernhard Roß: Meine Vatersprache – Reflexionen 337

Marianne Rottmann: Plattdeutsch – vermeintliches Bildungshemmnis? 343

Georg Schirmbeck: Was können wir für unser Plattdeutsch tun? 339

Richard Schmieding: Die Abendgesellschaft des Zoologischen Gartens e.V. zu Münster 73

Gerhard Schneider: Wie kommt ein Sachse zum Platt? Vom Schlachter in Sachsen bis zum Professor Landois-Darsteller in Münster 240

Andre Schnieders: Platt baut Brücken! 333

Bernd H. Schulte: Meine aberzogene Muttersprache 232

Heinz Schulte: Heimatgeschichte aufarbeiten –Dao kümp dat Platt immer to passe bi 349

Birgit Schulze Havixbeck: Mien Liäben un de Moderspraok 344

Heinrich Sicking: Hey, kiek es, den Sicking, de spöllt

Plattdütsch-Theater för’n gudden Zweck! 340

Hubert Siemer: Plattduitsch – van Huse ut! 345

Maria Staggenborg: Plattdütsch is ’ne fiene Geheimsproake! 381

Die Plattdeutsch-Band „Strauhspier“ aus Rheine – ein Interview 320

Alfons Strodt: Wie im Himmel, so auf Erden 306

Gisberg Strotdrees: „Eine Sprachwelt, in der ich aufgewachsen bin“ 288

Friedrich Volmer,

Doon lehrt, verkehrt doon lehrt düppelt! 229

Sabine Wallmeier: Wat över Platt 361

Gerd Wiesmann: Morgens Latein, nachmittags Platt 357

Interview mit der Plattdeutsch-

Autorin Annette Winkelhorst 392

Josepf Wilp: Plattdeutsche Kindheitserinnerungen 298

Heiner Wübbels: Wat, de kann Platt? – Eindrücke eines Zugezogenen 383

Gedichte

Anita Dirkmann: Maria

Dorothea Glandorf: April, April 348

Dorothea Glandorf: Dei Tied 268

Otto Pötter: Echt fien Platt 38

Otto Pötter: Ick sin de wier 329

Karl Sauvagerd: Stormteken 177

Karl Sauvagerd: Noaklang van’t Nyenhüser Schützenfest 153

Ludger Quiter: Synonyme – Goethes Nöte 101

Ludger Quiter: Verwechselungen – In Mönster 133

Heinz von der Wall: Dagdroom 183

Heinz von der Wall: Een Oss’nbrügger kööm na de Inseln 257

Theo Weischer: Min Platt 243

Geschichten

Elisabeth Benne: Insperrt 163

Hans-Peter Boer: Met Platt un’n Päöterken nao Rom hen! 35

Franz Buitmann: Wat för’n Dag 96

Cäcilia Bußmann: Ein Wiener Tanzboden 143

Heinz Epker: För Fränsken was et een Eekkätken 200

Liesel Fischer: Kiek’ mol, dat lütke Wicht kann oll Platt! 286

Helga Grzonka: Ik hal di aff 316

Hermann Kövener: De Falle 69

Claudia Recknagel-Thedieck: De Dochter van’n Aierwagen 115

Heinrich Stücker: Wu sin ik an datt Plattdütsk kuommen? 248

Lieder

Es gaiht nix över de Gemütlichkeit 50

Ringel-rangel-Rose 85

Vedder Michel 117

De Voggelhochtied 168

Wenn de Pott awer nu en Lock häf

(Ein Loch ist im Eimer) 191

Pöggsken sitt in’n Sünnenschien von Augustin Wibbelt 237

Lütt Anna, Susanna 247

Wenn hier ’nen Pott mit Bohnen steiht 263

Dat du min Leevsten büst 297

Das Lied von Pastor siene Koh 374

B 17,5 cm / H 24,5 cm / 1062 g

ISBN 978-3-9821831-4-5

Studiengesellschaft für emsländische Regionalgeschichte 2021, 384 S.

Kategorie: Böker
Bestellnummer: BO SER 4552
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